Haftpflicht, Teilkasko oder Vollkasko: Was zahlt welche Versicherung?
4/17/20252 min read
Wer ein Auto fährt, braucht eine Versicherung – aber welche zahlt im Schadenfall wirklich? Genau hier gibt es oft Unsicherheiten. In diesem Beitrag zeige ich dir den Unterschied zwischen Haftpflicht-, Teilkasko- und Vollkaskoschäden, damit du im Ernstfall weißt, woran du bist.
1. Die Kfz-Haftpflichtversicherung – gesetzlich vorgeschrieben
Die Haftpflichtversicherung ist Pflicht in Deutschland. Sie greift immer dann, wenn du mit deinem Fahrzeug einen Schaden bei Dritten verursachst – egal ob am Auto, an Sachen oder an Personen.
Beispiel:
Du fährst einem anderen Fahrzeug hinten drauf – die Haftpflicht übernimmt den Schaden am anderen Auto sowie mögliche Arztkosten oder Verdienstausfall des Geschädigten. Dein eigenes Auto bleibt dabei allerdings unversichert.
👉 Zahlt bei:
Schäden, die du anderen zufügst
Sach- und Personenschäden Dritter
Umwelt- und Vermögensschäden durch deinen Unfall
👉 Zahlt nicht bei:
Eigene Schäden an deinem Fahrzeug
Vandalismus oder Diebstahl
2. Die Teilkaskoversicherung – Schutz vor „höherer Gewalt“
Die Teilkasko ist freiwillig, bietet aber einen guten Grundschutz – vor allem gegen Schäden, auf die du keinen Einfluss hast.
Typische Teilkaskoschäden:
Diebstahl des Fahrzeugs oder einzelner Teile (z. B. Navi, Airbags, Felgen)
Wildunfälle (z. B. mit Reh oder Wildschwein)
Glasbruch (z. B. Steinschlag in der Windschutzscheibe)
Brandschäden, Explosionen
Sturm, Hagel, Überschwemmung
Kurzschluss in der Verkabelung
👉 Zahlt bei:
Elementarschäden
Diebstahl/Vandalismus (nur wenn Folge eines Einbruchs)
Wildunfällen
👉 Zahlt nicht bei:
Selbst verschuldete Unfälle
Vandalismus ohne Einbruch
Schäden am eigenen Auto durch Eigenverschulden
3. Die Vollkaskoversicherung – Rundum-Schutz für dein Fahrzeug
Die Vollkasko bietet den größten Schutz und enthält alle Leistungen der Teilkasko plus zusätzlich auch Schäden am eigenen Fahrzeug, selbst wenn du sie selbst verursacht hast.
Zusätzliche Leistungen der Vollkasko:
Eigenschäden nach selbst verschuldetem Unfall
Vandalismus (z. B. zerkratzter Lack, eingetretene Spiegel)
Unfälle mit Fahrerflucht des Unfallgegners
👉 Zahlt bei:
Unfallschäden am eigenen Auto (auch bei eigenem Verschulden)
Vandalismus
Schäden durch unbekannte Dritte
👉 Zahlt nicht bei:
Grober Fahrlässigkeit (je nach Tarif)
Verschleiß oder Reparaturkosten ohne Schaden
Fazit – Welche Versicherung brauchst du?
Die Haftpflichtversicherung brauchst du immer – ohne darfst du nicht fahren.
Die Teilkasko lohnt sich besonders bei Fahrzeugen mittleren Alters oder bei Standorten mit hohem Diebstahl- oder Unwetterrisiko.
Die Vollkasko ist ideal für neue oder hochwertige Fahrzeuge – oder wenn du auf Nummer sicher gehen willst, auch bei Eigenverschulden abgesichert zu sein.
Tipp vom Gutachter:
Im Schadenfall ist eine korrekte Schadenbewertung entscheidend – egal ob Kasko oder Haftpflicht. Ein unabhängiger Kfz-Gutachter hilft dir dabei, den tatsächlichen Schaden sachlich und professionell zu dokumentieren – für eine faire Regulierung durch die Versicherung.
Bei einem unverschuldeten Unfall hast du das Recht, einen unabhängigen KFZ Gutachter zu beauftragen. Die Kosten für das Gutachten übernimmt die Versicherung des Verursachers.
Akzeptiere auf keinen Fall einen Gutachter von der Versicherung, denn der handelt oft im Interesse der Versicherung. Positionen wie Wertminderung, Nutzungsausfall, Reparaturkosten oder Verbringungskosten werden gerne reduziert oder ganz gestrichen.
Kontaktiere uns, damit dein Recht gewahrt wird und du den Schadensersatz bekommst, der dir zusteht.
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